09 Mai 2014

Le Puy-en-Velay, Bourg-en-Bresse, Arbois

Von der Schnellstraße N 88 aus hat mich Le Puy mit seiner Monumental-Statue und der Felsenberg-Kirche schon immer fasziniert. Der Besuch in der Stadt lohnt sich. Doch mehr als alle Reize von Städten, Burgen und Landschaften zieht es mich heim zu Beginn des fünften Reisemonats.


Im Camp D'Audinet in Brives Charensac reicht das WiFi von der Rezeption bis zum Auto. WiFi bringt die abendliche Volksmusik auf  Bayern 1. Die  stimmt mich auf die Heimreise ein - endlich. Im still romantischen Bergdörfchen Murat gab es noch Bodenfrost, weswegen das wärmere Flachland mit Bourg-en-Bresse als Ziel geplant war. Doch nach etwa 150 Kilometer war bei Le Puy-en-Velay dann wieder Endstation, diesmal sogar für zwei Nächte. Soviel Erholung muss sein, nachdem seit Portugal täglich der Schlafplatz wechselte. Auch kann man die drei Sehnenswürdigkeit von Le Puy-en-Velay schlecht an einem Tag erforschen.


Das Drei-Stern-Camp D'Audinet in Brives Charensac liegt direkt an der Loire. Ein lauschiger Radweg führt nach Le Puy am Fluß entlang.


Alte Steine, junge Mädchen, frisches Frühlingsgrün - eine reizvolle Reiseattraktion an der andern.


Heute scheint Sonne. Da rostet der alte Elefant nicht.


Das bildschöne Altstadt-Städtchen Le Puy ist weniger belebt, als es diese bemalte Fassade vorgibt.


Kein Mensch ist in der Altstadt unterwegs, nur die Wäsche wiegt sich schlaff im Sonnenwind.


Feldsteine bilden ein raues Pflaster.


Ein romantisches Häuschen im Sonnenschein. Kaum ein Motorengeräusch stört die Stille, denn die engen Gassen erlauben keinen Autoverkehr.


Dieser Klingel-Klapperatismus braucht keinen Strom.


Diese Statue "Notre-Dame de France" muss man einfach besteigen!


Doch vor dem Gipfel mit der Statue liegt eine weitere Weltkulturerbe-Kathedrale am Weg. Diesmal geht es ausgeruhter und entspannter in dies Gebäude, wodurch sich mir der Zauber des Ortes eher enthüllt.


Stein für Stein mussten die Menschen brechen, bearbeiten und dann zu solch gewaltiger Höhe auftürmen.


Wie schon in der Kathedrale in Burgos kann der Klerikal-Kunde beim Blick in die Höhe den Himmel schon schmecken.


Als mir dann später, nach dem ermüdenden Berggang zur Statue und deren Besteigung, in dieser kühlen Kathedrale die Orgelklänge um die Ohren sausen, ist aller Kritizismus vergessen - für den Augenblick zumindest.


Die Frühlingssonne, der Aufstieg auf den Berg, die ruhige Fahrt von Murat nach Le Puy, das Essen und der Mittagsschlaf stimmen mich friedlich: Es sei doch den Menschen ihre Könige, Kathedralen und Kriege gegönnt! Dazu passt, was die Nachdenkseiten über den 1. Weltkrieg schreiben:

“.....Der Dadaist Walter Serner beschrieb den Krieg als eine Reaktion auf das umgehende “Gespenst der Langeweile”....."


Aktion! Das Volk braucht Aktion! Könige, Kathedralen, Kriege - Unterhaltung ist alles. Diese Tatsache war mir mal wieder ein Leserbrief bei SPON zu der Fleischhauers-Hetzer-Kolumne wert. Niemals sicher, was der Moderator durchlässt, hier also mein Sermon unter dem Titel:

Warum, nur warum?

Denn dort fragt eine Forist: "Warum wird im Spiegel einerseits des 100. Jahrestages des Ausbruchs des !.Weltkrieges gedacht, in dem man alle möglichen Artikel veröffentlicht und dann gehört man jetzt zu denen, die mitten in einer internationalen Krise und während Menschen sterben, einen unqualifizierten Hetzartikel nach dem anderen veröffentlichen?"


Dazu sind die Parallelen vor dem 1. Weltkrieg augenscheinlich:

"“Es war Reinigung, Befreiung, was wir empfanden, und eine ungeheure Hoffnung.” – Nicht nur Thomas Mann verklärte den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 als “Großen Krieg”. Er fiel in eine Phase außergewöhnlicher Vitalität und der Gründung von Avantgarde-Bewegungen in den Künsten und beeinflusste mehr als jeder andere Konflikt das Werk der Künstler, die ihn erlebten.
Avantgarde-Bewegungen wie der Expressionismus und der Kubismus waren entstanden, Künstlervereinigungen wie “Die Brücke” und “Der Blaue Reiter” gegründet. Selbst Käthe Kruse staffierte ihre kindlich-lebensechten Stoffpuppen als stramme “Potsdamer Soldaten” in den Uniformen der kriegführenden Staaten aus. Wer heute verstehen will, “wie die Herzen … sogleich in Flammen standen, als jetzt Krieg wurde”, muss sich die Zeit vor hundert Jahren vergegenwärtigen.
Der Dadaist Walter Serner beschrieb den Krieg als eine Reaktion auf das umgehende “Gespenst der Langeweile”. Doch im Gegensatz zu vielen Künstlern wich die große Begeisterung für diesen Krieg in der Bevölkerung schnell einer nicht minder starken Ernüchterung . "

Meine Erklärung geht in die gleiche Richtung: Wer friedlich am Tisch schreibt, den tötet die Langweile. Wer friedlich am Band schraubt, den tötet die Langweile. Große Emotionen gibt es dann beim Fußball, Spannung beim Tatort - jeden Abend ein anderer. Aber reicht das denn? Lange nicht mehr: Die abendliche Freizeit verlangt nach Grauen in Potenz: Syrien, Libyen, Irak, Iran, Vietnam - auch schon wieder zu lange her - das sind die Nachrichten, welche mehr und mehr Menschen brauchen und wollen. In jedem Frühjahr steigt der Testosteron-SPIEGEL alternder Machthaber, die mit klammheimlicher Freude die Kampfeslust in der Bevölkerung steigern. Politisierung heißt doch für die meisten Menschen: Ein furchtbarer Feind steht an den Grenzen und greift nach dem wohlbehaglichen Früchten der Arbeit. An diesem Bild zu malen, macht Auflage. Für diesen Kampf materiell aufzurüsten, macht Kasse. Und dann, irgendwann, muss das martialische Material auf dem Schlachtfeld verbraucht werden. Wer jetzt die jungen Männer ausrichtet auf die kommenden Kämpfe, das ist der Mann der Stunde. Danke Herr Fleischhauer. Nomen est omen.

Der SPON-Moderator lässt meinen Beitrag nicht durch. Mein Freund, den der SPON-Moderator auch meist zensiert, bereichert meine Gedanken mit seinen:
Habe mir gerade Fleischhaür durchgelesen. Mittlerweile gehört auch er zu den Protagonisten der uneingeschränkten Hinwendung gen Westen....nur dort scheint für alle diese Bezahltschreiber, Pen Whores die Post abzugehen.... Putin = böse; Westen=Amerika=goddamn' good. Dieser Mainstream hat sich mittlerweile zur Schlammlawine entwickelt, die alles fortreisst.
Lese gerade, dass der Eigentümer der NATO beschlossen hat, mehr NATO-Truppen nach Osten zu verlegen.... Ich glaube es wird Zeit, Aktien von Boeing, Raytheon und anderen Waffenschmieden zu kaufen, der Umsatz und Profit wird wohl bald steigen....
Es ist bemerkenswert, wie sich die Propaganda pro Aggression, pro Konfrontation breit macht.
Vergessen wir nie, warum es in Syrien, in der Ukraine knallt. Dort gibt es russische Marinebasen, die dem grossen Zampano nicht passen und die wegmüssen, koste es Menschenleben soviel es wolle....
The West did start the fire....nobody else.
Was immer ich in diesem SPIEGEL schreibe, es gelangt nicht an die Oberfläche. Die Zensur ist dort stärker als in Russland.

Es ist gut, jedenfalls gut für mich, das Land, dieses unseres Deutschland, von außerhalb zu betrachten. Le Puy-en-Velay bringt mich auf bessere Gedanken.


Zumindest sind Frankreichs Hundertjährigen-Kriege, welche dieses Land zerrissen und geformt haben, lang, lang vorbei.


Je kürzer der Weg vom Bürgerhaus zur Kathedrale war, umso reicher und angesehener war vermutlich der Besitzer.


Nachdem der Berg plus die 16 Meter hohe Notre-Dame de France bestiegen ist, überblickt man die Altstadt von Le Puy.

Auf der anderen Seite sind dann schon die beiden nächsten Programmpunkte in Le Puy zu sehen: Zuerst muss man auf Nadelspitzen Berg mit der Kirche, anderntags dann auf die etwa vier Kilometer entfernte Burgfestung.


"Michaelskappele" scheint für das gewaltige Bauwerk auf dem Nadel spitzen Felsen untertrieben zu sein. Schon die Römer sollen auf dem markanten Stein einen Tempel betrieben haben - mit heidnischen Riten und Götzenglauben sicherlich.


Das letzte Stück Leiter zum Aufstieg in die Plexiglaskuppel der Statue. Die 835 Tonnen verbauten Eisens entstammen erbeuteten russischen Kanonen aus Sebastopol im Krieg von 1855. 213 dieser Kanonen überließ der Kaiser dem Bischof von Le Puy. Damit haben die Menschen zwischen 1856 und 1860 dann dies Werk geschaffen.


 Diese mit dem Knäblein gesegnete Notre-Dame de France ist rund um ihr Haupt mit einem Sternenkranz geschmückt. Durch die Plexiglas-Kuppel blickt man über diese Sterne auf Stadt und Land.


Wer als Tourist dies alles sehen und bestaunen will, der muss sich schon redlich mühen! Diese Wendeltreppe führt durch die Statue. Kleine Luken, auch aus schwerem Gußeisen, lassen sich bei Sturm schließen.


Noch ein Abschiedsblick auf die Statue. Man sieht, dass der Sternenkranz gülden glänzt.


Die Statue dieses Herrn im grünen Lodenmantel demonstriert, in welch demütig kniefälliger Haltung sich der fromme Pilger einer Marienstatue nähert, um seinen Bittgebeten beste Erfolgsaussichten zu eröffnen.


Rechts im Vordergrund liegt noch eine der Kanonen, die bei Materialschmelze für die Madonna übrig waren. Der Sockel aus einem 680 Tonnen massivem Mauerwerk ist von 45 Tonnen Eisen ummantelt. Der Gang bis zu den Sternen um den Gang führt über 262 Stufen.


Noch vor Schluß der Besuchzeiten gelingt es mir anschließend, den Felsen Saint-Michel d'Aiguilhe zu erklimmen. 


Zwei dieser geschwänzten Damen schwingen ein Netz der Versuchung über ihrem Kopf, um den frommen Pilger zu feuchten Gedanken und Schlimmeren zu verführen.


Doch wer in meinem gesegneten Alter von 66 Jahren sich schon auf den zweiten Tempelberg am sonnenheißen Nachmittag, nach 160 Kilometern Autofahrt und noch einigem mehr geschleppt hat, der will nur noch unbeschadet heim, duschen, essen und ins Bett.


Wem den Weg zur Kapelle auf dem Felsen nicht schafft, kann schon unten in dieser Kapelle aus dem 12. Jahrhundert bleiben und beten.


Doch es ist ja nicht zu übersehen, dass der Fromme auf der Felsnadel näher bei Gott betet.


Zwei dieser eindrucksvollen Sehenwürdigkeiten in Le Puy sind damit schon am ersten Nachmittag besichtigt. Der Besuch auf der Festung von Polignac folgt anderntags.


Am anderen Tag wird es Regen geben. Doch wenn mein WoMo am Camp steht, sind die Sitze vorne umgedreht, die Scheiben gegen Kälte isoliert, Töpfe und Tassen stehen in der Küche. Das Auto steht gut und sicher, der Kühlschrank hängt am Strom. Da geht die Tour immer mit dem Fahrrad weiter, weil das Packen des Wagens zu lange aufhält. Autofahrten sind auf's Nötigste beschränkt. :-)


An diesem Felsklotz mit der Kirchenkrone führt mich mein Weg ins nächste Dorf Polignac auf die Festung. Auch die ist auf einer Felsplatte nach einem Vulkanausbruch vor etwa drei Millionen Jahren gebaut. Die Festung gehört seit 1000 Jahren der Familie deren von Polignac. Deren erste Helden, Heracles I, durfte schon 1098 als Kreuz-Krieger ins Heilige Land reisen und dort sterben. Die französische Revolution unterbrach die Erbfolge der Eigentümer, die ihr Gut aber 1820 unter dem Titel "römischer Prinz", einem Herrn Jules 1830 wieder zurück kaufte. Nach anstrengender Radtour kommt das Objekt meiner Begierde näher und näher:


Der verregnete Tag, der mit starken Kopfweh begann, bringt mehrere Schwierigkeiten mit sich. Man braucht, um die Zugangssperre eine Metallmünze, welche mir die Rezeption aushändigt. Da sie nicht funktioniert, heißt es wieder zurück, eine neue Münze abholen.


Doch meine Sehnsucht, dieses Burggebilde zu besteigen, überwindet alle Hindernisse.


Nach langer Radtour über Berg und Tal bei aufziehendem Regen gilt es nur noch, den Turm zu besteigen. Die Wendeltreppen in diesen Gemäuern haben ihren eigenen Reiz. Zur Sicherheit fußkranker Wanderer hat die Burgleitung als Handlauf ein Tau installiert, welches allerdings in dünnen Befestigungen keine Belastung aushält.


Da nun von der zugigen Burgturm-Plattform die Landschaft wie eine aufgebreitete Karte vor mir liegt, fällt mir ein Rückweg auf, der schneller und leichter zu bewältigen ist.


Da die Burg Ende des 16. Jahrhunderts ihren letzten Kampfeinsatz in den Religionskriegen - die frömmste Art gegenseitigen Abschlachtens - erlebte, sind die Gebäude mittlerweile recht runiniert.


Diese Maske gehört noch zu einer älteren, heidnischen Religion. Damals war der Polignac-Felsen noch ein Heiligtum Apollons. Mit Feuer, Rauch und allerhand mythisch-mystischem Tralala kam der Klerikale-Kunde dann seine Weis-Sagung. Mir allerdings ging es als ausgewiesenem Erz-Heiden überaus schlecht. Denn noch mit schmerzendem Stress-Kopf auf dem den weiten Weg angetreten, fehlte mir plötzlich der Schlüssel. Nun war mein Rad aber fest angeschlossen an einem Pfahl. Die nette Dame von der Burg-Eintritt-Rezeption telefonierte nach einem Schlosser. Mit einer Batterie getriebenen Flex war das Schloss in einer halben Minute durchgetrennt. In rasendem Tempo ging es zurück ans Auto. Das war auf dem Camp nicht abgeschlossen. Alle Türen waren offen. Doch nichts war gestohlen. Nachdem meine Suche nach dem verlorenen Schlüsselbund, neben dem Fahrradschlüssel waren alle anderen Schlüssel daran, auf dem Rasen vergeblich verlief, fand sich der Schlüssel, wo er gewohnheitsmäßig, rituell geradezu festgelegt, zu liegen hatte. Zum Trost lief noch eine E-Mail über die Verzögerung von Gedächtnisverlust ein. Das hat mich endgültig bedient!


Meine Frau daheim, die immer meine Stories brühwarm per Skype zu hören bekommt, war auch nicht begeistert von dieser Geschichte. Hoffentlich nimmt sie mich überhaupt noch zurück, wenn es mir denn noch gelingt auch noch die verbleibenden 800 Kilometer zu überwinden! Wie für fast alles, gibt es gegen die Vergesslichkeit auch eine hilfreiche Web-Site. Um die Site nicht zu vergessen, ist dies ein Link auf das Angebot.

Da dann in Le Puy morgens um 4.00 ein Regenschauer auf die Plastikluke über meinem Bett niederging, war damit die Nachtruhe auch schon wieder beendet. Meine morgentliche medinaive Versenkung, die mir immer ein wenig Ruhe verschaffen soll, hielt mich auch nicht lange still. Denn die Sorge bei Regen ist, dass das Fahrzeug nicht vom Rasen mehr sich bewegt, weil sich die Antriebsräder einbuddeln. Doch das war zum Gllück nicht der Fall. Mit großem Einsatz gelangen mir dann phänomenale weitere 200 Kilometer Richtung Heimat bis Bourg en Bresse. Mehr als drei Stunden auf Bock zu sitzen, ist kaum noch auszuhalten! Dann muss erstmal Ruhe sein. Zudem kommen ja noch Einkäufe hinzu, Tanken, Essen kochen, Mittagsschlaf, Kaffee kochen, Kekse verzehren mit Marmelade - und der obligate Stadtbesuch mit meiner Manie, die Kathedrale besichtigen zu müssen.

Bourg-en-Bresse


Die Kathedrale in Bourg en Bresse lädt ein zum Verweilen. Da um diesen Sakral-Bau der Verkehr tobt, darf sich der Pilger nicht vom Röhren aufheulender Motorräder nicht ablenken lassen. Um 17.10 laut Kirchturmuhr hat sich endlich wieder die Sonne nach einem verregneten Tag durch die Wolken gekämpft.


Außer ein paar hübschen mittelalterlichen Häusern gibt es für mich in Bourg en Bresse wenig mehr zu sehen.


Ob mir dann jedoch schon morgen der Gewaltritt bis nach Deutschland gelingt, bleibt zweifelhaft. Morgen, am 8. Mai beginnt mein fünfter Reisemonat. Das ist aber kein Grund, sich 350 Kilometer bis nach Freiburg zu hetzen.

Arbois

150 Kilometer weiter war Besancon mein nächstes Ziel. Doch solche Strecken wie ein fliegendes Feuerwehrauto hinter mich zu bringen, liegt mir nicht.


 Also bleibt es dabei, in Arbois erstmal auszuspannen. Dort begann unsere gemeinsame Reise, Mima mit mir, vor vier Monaten. Mima ging bis Marrakech mit. Manchmal mürrisch und angespannt: "Das ist ja anstrengender, als Weihnachtsmarkt machen," meinte sie. Nichts ist allerdings anstrengender als eine angestrengte Frau daheim. Zudem wenn das Heim noch so klein ist wie unser Wohnmobil. Also flog sie heim aus Marrakech. Danach verlief meine Reise ruhiger und geregelter, also so geregelt, wie es mir passt.

Diesmal ist in Arbois auf dem Marktplatz, auf dem sonst die winterlichen Südlandfahrer nächtigen, Flohmarkt.  Das Akkordeon soll 98 Euro kosten.



Dafür bietet das Camp in Arbois eine angenehme Unterkunft in ländlicher Ruhe. Eine Rotbuche in frischer Maienpracht bietet mir einen schattigen Platz.


Vielleicht wären diese Puppen noch ein Artikel für Mimas Weihnachtsmarkt unter ihrem Motto "Licht und Spiel" passend? Doch mir fehlt die Lust, zu handeln und mich mit weiteren Waren zu beladen.


Auch ein kapitaler Hirsch macht aus dieser Perspektive nichts her. Wenn das Vieh von oben auf den Betrachter blickt, sieht es schon besser aus. Doch eine Jagdtrophäe passt nicht zu unserem Stil daheim.


Schon im Winter hat mich 2012 wie 2014 Arbois bezaubert. Im Mai schlägt dies ruhige Städtchen im Jura die meisten anderen prächtigen Plätze, die mich begeistern.


Zottelige Alte kehren dem Flohmarkt-Treiben den Rücken zu. Ihr Wert auf dem Arbeits- wie Heiratsmarkt sinkt gegen Null. Was sollen sie noch handeln? Mir geht es ähnlich.


Unter diesem Kirchturm hatten wir im Januar eine ruhige Nacht. In Arbois lebt man ruhig und beschaulich. Die Winzer bauen seit Jahrhunderten Wein an. Die Händler unter den Arkaden verkaufen die edlen Tropfen, kaum eine Flasche unter 10 Euro.


Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert strahlt eine unvergängliche Festigkeit und Feierlichkeit aus.


Den Händler unter den Arkaden sei ihr Gewinn gegönnt, die mir ihren Wein in meinen Rucksack packen. Einmal hat mir nach einem glühenden Sonnentag am Abend ein Weinbauer sein Hände gezeigt. Sie waren blutrot vom Saft der Trauben, die er den ganzen Tag gepflückt hatte.


In einem Städtchen, deren alte Häuser und Mauern aus Steinen gefugt seit Jahrhunderten stehen, fällt diese Rakete auf drei Rädern vollkommen aus der Zeit.


Das Denkmal von Pasteur erinnert an diesen größten Sohn von Arbois.


Man scheut sich, zwischen den Grabsteinen auf diesem Friedhof nach dem Platz von Pasteur zu suchen. Denn manche der schweren Grabsteinplatten haben die zermodernden Särge zerdrückt und sind abgesunken. Manche Platten sind zerbrochen.


Von der Einsiedelei überblickt man die Stadt. Der lauschige Waldweg sowie der Ausblick belohnt den anstrengenden Weg.


Gegen Abend verwöhnt den Wanderer dann noch der Ausblick auf den blauen Himmel.


Viele Menschen mühen sich nicht mehr den Weg hinauf in die Einsiedelei, wenn sich denn jemals viele Wanderer dorthin verirrten.


Auf rohen Quadersteinen führt seit uralten Zeiten diese Brücke über den klaren Bach, in dem sich Forellen tummeln.


Abendstimmung in Arbois: Ein junger Mann hat gerade mit seinem Mountainbike die steinerne Brücke überquert. Ein alter Graubart sitzt versonnen auf der Bank und schaut auf das perlend fallende Wasser. Arbois ist wunderschön!


Mein letztes Bild aus Frankreich vor Freiburg. Nach über 10.000 Kilometern, nach mehr als vier Monaten geht es nun wirklich heim. Schließlich ist der Termin zum Aufziehen der Sommerräder schon gemacht. Es geht also nun endlich und endgültig



3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

herzlichen Dank, Deine Berichte und Bilder waren sehr schön und
aufklärend! Nun wär's mal an mir,
67, der 6x6 Allrad steht bereit aber irgendwie kann ich mich nicht
losreissen...
LG Alex

Unknown hat gesagt…

herzlichen Dank, Deine Berichte und Bilder waren sehr schön und
aufklärend! Nun wär's mal an mir,
67, der 6x6 Allrad steht bereit aber irgendwie kann ich mich nicht
losreissen...
LG Alex

ulrichthomas hat gesagt…

Toll die Bilder werden immer besser, ich bin sehr zufrieden.
Selbst die Texte kann man manchmal schon mögen, wie gesagt, die Qualität steigt.